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Grand piano delivery at Qatar National Library

Last week was a big moment for me as a music librarian (and pianist): Qatar National Library received its own grand piano! The Yamaha C7X is located on the stage of the Special Event Area and will be exclusively used for performances in the library.

Apart from the excitement about the arrival of this beautiful instrument, the delivery was fascinating to follow. A special piano lift was used to move the heavy instrument out of the car, through narrow corridors, and onto the stage where it even turned the grand piano into its final standing position:

Now the piano needs to undergo several rounds of tuning, before it will reach its optimal condition to be played. In the meantime, you can find it on the right side of the stage in parking position awaiting many recitals to come at QNL!

Qatar National Library (soft) opening is finally here!

On November 7, Qatar National Library (QNL) finally opened its doors to the public. Almost four years after I moved to Doha to start working for this amazing project, this is a huge step forward and means a lot to everybody involved! Being four weeks into the soft opening now, it is great to see thousands of people from all over Qatar visiting the library, exploring our collection and services, borrowing books and using the space.

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The soft opening can be seen as an experimental phase before the grand opening in April 2018. At the moment, several departments are still finalizing procedures or receive pending parts of the collection and equipment, for example. At the same time, services can now be tested in a live environment which allows for further adjustments based on user feedback.

Of course, operating the library for the public goes along with quite a few changes in the workflow. In my team (Public Services), morning and evening shifts have been introduced both on weekdays and weekends in order to cover the Reference Desk during opening hours. With the new building in place, we can concentrate more on organizing programs and using our own facilities rather than those of other institutions around Doha. Ultimately, this gives us much more flexibility and the capacity to host more programs than before. These are just two of many examples of how the opening of the library practically impacts the daily work. It will be interesting to see how day-to-day working routines will evolve in the coming months.

I leave you with more pictures of this stunning building below which is particularly worth visiting during night time (the pictures have all been taken closely before the opening, hence no users around). For more information about QNL, have a look at the official website or its social media channels. I also recommend checking out this blog post which gives a closer look at many areas within the building.

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Ein langes Wochendende in Oxford, Stonehenge und London: Über Harry Potter, süchtig machende Fleischpasteten und jede Menge Bibliotheken

Am vergangenen Wochenende hatte ich die schöne Gelegenheit, eine Freundin in Oxford zu besuchen. Obwohl sich das Wetter mit viel Regen leider eher von seiner typisch britischen Seite zeigte, habe ich doch eine Menge Sightseeing gemacht und dabei auch die ein oder andere Bibliothek besucht. Am Sonntag und Montag war noch Zeit für Tagesausflüge nach Stonehenge und London. Von dem ganzen Touristenprogramm mal abgesehen hat mich auch das Essen ziemlich begeistert, aber dazu später mehr… 😉

Oxford – “a bookish kind of place”

Bei dem Namen “Oxford” denken die meisten wahrscheinlich als erstes an die weltbekannte Universität dort und an die Rivalität dieser zur University of Cambridge. Wenn man in Oxford unterwegs ist, merkt man alleine durch das Stadtbild tatsächlich an allen Ecken und Enden, dass man sich in einer Universitätsstadt aufhält: Denn Studieren in Oxford heißt nicht nur, an der University of Oxford eingeschrieben zu sein, sondern gleichzeitig Mitglied an einem von insgesamt 38 Colleges zu werden, die sich alle über die Stadt verteilen. Da diese Colleges in der Regel über sehr viel Geld und eine Jahrhunderte alte Geschichte verfügen, residieren sie in entsprechend prunkvollen Gebäudekomplexen mit eigenen Wohnhäusern, Bibliotheken sowie durch ihren häufig klerikalen Hintergrund auch Kirchen und Klostergängen. Verbunden mit einer starken Tradition und vielen Ritualen aus früheren Zeiten (+ Kleidungskodex, Wappen usw.) mag einem das zwar manchmal als etwas abgehoben erscheinen – oder wie der Lonely Planet an einer Stelle augenzwinkernd kommentiert:

Oxford is a conservative, bookish kind of place where intellectual ideals are the common currency and pursuit of excellence the holy grail.

Aber auf der anderen Seite macht es auch viel Spaß, diese besondere Umgebung zu erkunden und die Atmosphäre der Colleges auf sich wirken zu lassen. Normalerweise dürfen nur Studenten das Gelände und die Einrichtungen der Colleges betreten. Wenn man jedoch altersmäßig nicht ganz aus dem Rahmen fällt und sich nicht allzu touristisch verhält, kann man durchaus mal einen Blick ins Innere riskieren, ohne gleich vom Pförtner zurückgerufen zu werden… 😉

Christ Church College – Auf den Spuren von Harry Potter und Alice im Wunderland

Eines der wohlhabendsten seiner Art ist das Christ Church College, dessen riesige Anlage man gegen Eintritt sogar ganz offiziell besuchen kann. ^^ Highlights des Rundgangs sind die Christ Church Cathedral und der Speisesaal des Colleges.

Christ Church Cathedral

Christ Church Cathedral

Während die Kathedrale als Kirche des Bistums Oxford fungiert und das Zu Hause des berühmten Christ Church Cathedral Choir ist, kommen gerade in den letzten Jahren haufenweise Besucher, um sich die Dining Hall des Colleges anzugucken. Auf genau diese geht nämlich der Speisesaal aus Hogwarts in sämtlichen Harry Potter-Filmen zurück… Continue reading

Washington-Nachlese: Background und Praktikum

Lange ist es her… Wo ich in New York keine Internetverbindung hatte, fehlte mir in Washington angesichts wunderschönen Wetters und eines vollen Programmes einfach die Zeit zum Bloggen. Die erste Woche in Berlin musste ich mich erstmal wieder einleben. ^^ Dafür kommt jetzt in mehreren Abschnitten der große Nachbericht mit allem, was bislang warten musste… viel Spaß damit.

Background: IFLA 2008

Das Praktikum in der Library of Congress (LoC) wäre niemals zustande gekommen, hätte ich nicht im letzten Jahr am IFLA-Kongress in Québec teilgenommen. Dort saß ich während einer der interaktiven Sessions zufällig mit Jerry Mansfield (Chair der Government Libraries Section) an einem Tisch.Bei der Poster Session im Anschluss kamen wir etwas intensiver ins Gespräch, ich erzählte ihm von meinen New York-Plänen und er bot mir spontan an, zu einem weiteren Praktikum nach Washginton zu kommen.

Jerry arbeitet innerhalb der LoC im Congressional Research Service (CRS), der direkt und ausschließlich dem Kongress zur Verfügung steht. Da ich am meisten an Musikbibliotheken interessiert bin, vermittelte er mich für das Praktikum an die Musikabteilung der LoC weiter.

Jerry und ich vor dem Kapitol

Jerry und ich vor dem Kapitol

Um eine Unterkunft musste ich mich zum Glück nicht kümmern. Die zwei Wochen über kam ich bei Jerry und seiner Familie unter, die in einem großen Haus mit Terrasse und Garten in einem ruhigen Vorort von D.C. leben – nach dem eher hektischen New York mit Studentenwohnheim-Flair geradezu paradiesisch. 😉 Continue reading

“In the Library” – Zu Besuch beim Anti-Parfumeur aus Brooklyn

 

Wenn man den Brooklyner Stadtteil Williamsburg über die Subwaystation Bedford Avenue betritt, so wie wir das am vorvergangenen Wochenende gemacht haben, bietet sich einem erstmal ein sehr angenehmes Bild… Kleinstadtatmosphäre, viele junge Leute, Kneipen und Lokale – alles in allem ziemlich gemütlich…

Kleinstadtatmosphäre
Kleinstadtatmosphäre

Keine drei Blöcke Richtung Eastriver weiter ändert sich das Bild jedoch schlagartig. Durch immer heruntergekommenere Straßenzüge laufend, landet man schließlich in einer fast ausgestorbenen, durch Graffities und verlassene Industriegebäude dominierten und dadurch eher rau wirkenden Gegend. Continue reading

Bibliothèque Pierre-Georges-Roy – Die Bibliothek in der Kirche

Das für mich interessanteste Erlebnis von meinem Ausflug nach Lévis vor zwei Tagen war ohne Zweifel der Abstecher in die Bibliothek Pierre-Georges-Roy.

Bibliothèque Pierre-Georges-Roy

Bibliothèque Pierre-Georges-Roy

Ich war nur zufällig auf Schilder zur Bibliothek gestoßen und bin dann ganz spontan in die Richtung gelaufen (der Durchschnittstourist interessiert sich ja für Bibliotheken normalerweise nicht, deswegen sind sie auch in keinem Reiseführer erwähnt ^^ – das sollte man in diesem Fall aber sofort ändern!). Wenn man sich der Bibliothek nähert und vor ihrer Fassade steht, fragt man sich zuerst, was da jetzt eigentlich los ist.

Fassade

Fassade

“Okay, die Bibliothek scheint also in einer Kirche untergebracht zu sein.” denkt man sich dann. Das wäre zwar schon ziemlich unüblich, aber noch nichts, was einen richtig vom Hocker haut. Aber sobald man das Gebäude betritt, ist man nur noch sprachlos vor Staunen…

Wow, was für eine Kombination! Die Bibliothek ist in eine komplette Kirche integriert – mit Altarbereich, Kanzel und Verzierungen; sogar eine Orgel ist dabei. Nachdem ich mir den faszinierenden Raum angeguckt und viele Fotos gemacht hatte, bin ich etwas länger und sehr nett mit der zuständigen Auskunftsbibliothekarin, Marie-Josée Bégin, ins Gespräch gekommen. Sie erzählte mir u.a., wie es zu dieser interessanten Kombination gekommen ist – es war eine eher pragmatische Entscheidung: Vor dreizehn Jahren suchte man für die Bibliothek ein neues Gebäude. Direkt neben dem Collège (das von der Bibliothek mitversorgt wird) stand schon eine alte Kirche, die man aber nicht mehr nutzte. Aufgrund der günstigen Lage entschied die Stadt sich dazu, das Gebäude komplett zu sanieren und für eine Bibliothek nutzbar zu machen. Dabei ließ man aber, wie schon erwähnt, sämtliche Teile der Kirche intakt, sodass 1995 als Ergebnis diese beeindruckende Bibliothek entstand.

Marie und ihre anderen Kollegen sind inzwischen logischerweise etwas “abgehärtet”, was Schönheit und Atmosphäre ihres Arbeitsplatzes angeht, und sehen eigentlich nur noch die Bücher und andere Medien, mit denen sie alltäglich zu tun haben. Dafür freuen sie sich immer, wenn ab und zu mal jemand neues vorbeikommt, der die Bibliothek zum ersten Mal sieht und große Augen macht. 🙂

die Kinderecke

die Kinderecke

Auf die Frage, ob es wegen dieser besonderen Bedingungen nicht auch Einschränkungen in ihrer bibliothekarischen Arbeit gibt, sagte Marie, dass sie bislang sehr gut damit fahren – Im Zuge der Sanierungsarbeiten wurden wesentliche Vorkehrungen getroffen (Kabel verlegen, Heizungen einbauen und die Struktur des Raumes an die Erfordernisse einer Bibliothek anpassen). Nur falls die Kapazität der Bibliothek einmal erschöpft sein sollte, kann man eben nicht einfach Wände einreißen und einen Anbau an das Gebäude hängen.

nouveautés

nouveautés

Abseits der Bibliothek sind wir u.a. auch auf Sprachen und Klischees gekommen. Ich dachte ursprünglich, dass Franzosen eher skeptisch bis ablehnend gegenüber den Kanadiern und ihrem amerikanisch eingefärbten Französisch eingestellt sind. Doch Marie erzählte, dass ganz im Gegenteil die meisten französischen Besucher dem Ganzen sehr viel abgewinnen könnten – sie würden den Akzent zum Beispiel als “very charming” empfinden. 🙂 Natürlich gibt es auch Klischees, die immer wieder auftreten. Eine beliebte Frage (vor allem von Parisern) gegenüber den Kanadiern sei wohl, wo sie denn ihre Wigwams hätten, in denen sie ja wohnten… ^^ Aber solche Klischees gibt es überall – ich musste da sofort an jene Amerikaner denken, die beim Stichwort “Germany” spontane Assoziationen in Richtung sauerkraut und nazi haben…

Bibliothèque Pierre-Georges-Roy

Bibliothèque Pierre-Georges-Roy

Ich bin nur froh, dass ich an diesem Tag zufälligerweise den Hinweisschildern zur Bibliothèque Pierre-Georges-Roy gefolgt bin. Denn sonst hätte ich ein wie ich finde einmaliges Bibliotheksgebäude und eine nette Unterhaltung mit vielen interessanten Infos verpasst. Bleibt nur zu hoffen, dass möglichst viele der IFLA-Besucher eine der Führungen dorthin gebucht haben. Es lohnt sich!