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lessons learned – IFLA

Registration

  • verlief total unkompliziert
  • Auch wenn es mittlerweile vielleicht Standard ist: Das Programm im Taschenformat hat mir gut gefallen.

Standing Committees

  • Der interessanteste Part für mich, weil ich bei den Standing Committees einen direkten Einblick in die IFLA-Arbeit verschiedener Sektionen bekommen konnte.

Was mir besonders aufgefallen ist

  • Standing Committees sind immer auf (institutioneller) Mitgliedersuche. 😉
  • In allen drei Sitzungen spielten natürlich auch die finanziellen Mittel der Sektionen jeweils eine Rolle, die aber interessanterweise nur unterschiedlich stark ausgeschöpft werden.
  • Die Neustrukturierung der IFLA divisions war ein großes Thema, dabei besonders die Fragen nach der zukünftigen Einordnung der Sektionen ins Ganze und nach möglichen Kooperation mit anderen Sektionen. Es war innerhalb der Diskussionen nicht ganz klar, ob das zukünftige Schema eher als Kooperationsbremse wirkt oder die bisherige Freiheit nicht einschränkt.
  • Wie schon angedeutet: Die Kooperation mit anderen Sektionen scheint sehr erwünscht zu sein.
  • Die Standing Committees sind vor allem auf der Suche nach Nachwuchs.
  • Durch eine angenehme Atmosphäre ist die Hemmschwelle zum Mitmachen auch als Observer sehr niedrig.
  • Man kommt zwar so schon gut ins Gespräch, viel besser dazu eignen sich aber bestimmt die zusätzlichen Treffen der Standing Committees abseits des Konferenzgeschehens (Abendessen usw.). Ich konnte durch meine Erkältung leider an keinem teilnehmen.

Sessions

  • Die eher unkonventionellen Sessions (u.a. Brainstorming Session und Global Literacy and Readig Fair) fand ich am interessantesten, weil man dort in direktem Kontakt zu anderen Leuten schnell neue Gesichter kennengelernt hat und in kleinen Arbeitsgruppen gut seine Gedanken austauschen konnte.
  • Ellen Tises Lieblingsformulierung: “in terms of” 😉
  • Gerne hätte ich mehr Discussion Groups erlebt. Das ist eine Art Vorstufe zur IFLA-Sektion. Ich war nur bei der “New Professionals Discussion Group”, die sich aber nicht sehr von normalen Sessions mit Publikum und Vorträgen unterschieden hat. Mich hätte einfach mal der Vergleich verschiedener Groups interessiert.

Social events

  • Im Nachhinein hätte man wirklich mehr aus den social events machen können…
  • Die Opening Session war zu lang, hätte zum Beispiel um ein paar unangebrachte Beiträge wie die Verleihung eines Ehrendoktors gekürzt werden können.
  • Bitte mehr authentische kulturelle Beiträge – nicht nur bei der Opening Session, sondern vor allem auch beim Cultural Evening! 😉
  • Die Closing Session war in vielerlei Hinsicht besser als die Opening Session – was zum Beispiel ihre Länge, die Musik und die Beiträge im Allgemeinen angeht.
  • Die Simultanübersetzer waren zum Teil überfordert, das müsste eigentlich besser gehen. Zudem gab es vor der Opening Session einen riesigen Stau vor der Ausgabe der Kopfhörer.
  • Fun-Night und kultureller Abend sollten besser außerhalb des Kongressgebäudes stattfinden; ein bisschen Abstand tut glaube ich auch mal ganz gut. 😉
  • Weiterer Kritikpunkt: Bei der Party wurden sehr schnell Buffet und weiteres Drumherum weggeräumt, bis nur noch der Dancefloor in einer riesigen leeren Halle übrigblieb. Das hat nicht gerade zu einer gemütlichen Atmosphäre beigetragen.

Poster Sessions

  • wie immer eine ideale Möglichkeit, um mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen
  • Die Poster Session Area wurde gut in das Konferenzgeschehen eingebunden.
  • Allerdings hätte die Aufstellung der Posterwände etwas ausgeglichener sein können.

Kongresszentrum

  • Ich habe noch niemals eine dermaßen kalte Klimaanlage über die Dauer einer kompletten Konferenz erlebt. Scheinbar konnte man da auch nichts dran ändern. Jedenfalls habe nicht nur ich eine Erkältung davongetragen…
  • Zum Teil musste man als Teilnehmer relativ lange Wege zurücklegen, und das in einem etwas unübersichtlichen und verwinkelten Gangsystem.
  • definitiver Pluspunkt: Es gab immer feinen Jazz auf den Toiletten. – Ein Hort der Entspannung und der Ruhe im allgemeinen Konferenzstress. 😉

Verpflegung

  • Vor allem in den ersten Tagen (standing committees) sehr dürftig. Außer Wasser gab es nicht mal Kaffee. ^^
  • Zum Teil schwankte die Versorgung aber auch von Session zu Session.
  • Das Essen bei den social events war gut, es hätte aber zum Beispiel bei der Party noch länger zur Verfügung stehen können (siehe oben).

Kontakte

  • Ich habe wirklich viele neue Leute kennengelernt. Mit einigen von ihnen stehe ich auch weiterhin in Kontakt.
  • Vielleicht ergibt sich aus einem der Gespräche sogar ein weiteres sehr interessantes Praktikum für mich. Darüber aber später mehr, wenn es soweit ist…

Kontakt zu deutschen Teilnehmern

  • Das Caucus Meeting gibt einen guten Einstieg: Man bekommt eine Übersicht über die deutschen Teilnehmer, sieht Gesichter und hört ein paar Namen.
  • Der Empfang des Deutschen Konsulats und des Goethe-Instituts von Montréal hat mir sehr gut gefallen und gab uns allen eine weitere schöne Gelegenheit, sich innerhalb der deutschen Teilnehmer auszutauschen.
  • für mich interessant: Im Verlauf der Konferenz kommt tatsächlich so etwas wie ein Wir-Gefühl auf, zumindest in manchen Situationen, wenn man zum Beispiel froh ist, ein altbekanntes Gesicht von zu Hause zu sehen, oder wenn man sich während eines social events auf einmal in einer komplett deutschen Gruppe wiederfindet – auch wenn man die jeweiligen Leute vielleicht noch gar nicht so gut kennt. Klingt eventuell alles komisch, was ich hier schreibe; aber vielleicht versteht ihr es ja.
  • Die IFLA bietet in der Hinsicht natürlich eine gute Möglichkeit, interessante und wichtige deutsche Kollegen einmal (besser) kennenzulernen. (Vor-)Kontakte sind dabei wie immer sehr hilfreich.

Kontakt zu internationalen Teilnehmern

  • Die Hemmschwelle bei der Kontaktaufnahme ist generell ziemlich niedrig. Es ergaben sich häufiger längere interessante Gespräche aus purem Zufall heraus.

spezielle Einsichten eines Newcomers

  • Ohne Visitenkarten fühlt man sich irgendwie nackig auf so einem Kongress. 😉 Zum Glück haben meine ausgereicht – ich hatte noch einige von vorigen Konferenzen übrig. Auf jeden Fall sollte man lieber zu viele mitnehmen, bevor man sich noch ärgert. Vielleicht trifft man ja noch DIE besondere Person.
  • Ich hatte mir meinen Tagesplan meistens viel zu voll gepackt. Das schafft ja keiner, man braucht auch mal Pausen. Also am besten Lücken für’s Bistro lassen. ^^
  • Die ersten Tage mit den ganzen Standing Committees gehen auch ohne Pause durch, wenn man mehrere Sitzungen besuchen möchte. Dieses Problem werden aber nicht so viele Leute haben, weil die meisten eh nur einer bzw. wenigen Sektionen verbunden sind.
  • Wann immer es geht – Leute ansprechen! Die meisten sind sehr offen, vor allem für Nachwuchs.
  • Mit konkreten Projekten in der Tasche ist es leichter, an die Leute heranzutreten.
  • Vorkontakte sind ebenfalls sehr hilfreich.

Und zum Abschluss noch eine generelle Tendenz, die mir wirklich häufig über den Weg gelaufen ist:

  • Die IFLA braucht Nachwuchs. Das hat man nicht nur bei solchen Veranstaltungen wie der Newcomersession oder dem New Professionals Forum gemerkt, sondern auch in diversen weiteren Sessions, persönlichen Gesprächen und einigen Reden im Rahmenprogramm.

Abgesehen von den negativen Punkten, die ich oben genannt habe, überwiegen deutlich die positiven Erfahrungen und Eindrücke. Daher lautet meine oberste lesson learned denn auch: Das war nicht meine letzte IFLA – Mailand, ich komme! 😉